Brailleschrift
Die Brailleschrift ist eine Schrift, die aus Punktkombinationen besteht und blinden Menschen das Lesen und Schreiben ermöglicht. Sie wird daher auch Blindenschrift oder Punktschrift genannt. Erfunden wurde sie 1825 von dem blinden, 16-jährigen Franzosen Louis Braille.
Die Grundform der Brailleschrift besteht aus sechs Punkten, die in zwei senkrechten Reihen mit je drei Punkten angeordnet sind. Insgesamt ergeben sich somit 64 unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten, mit denen Buchstaben und Zeichen dargestellt werden.
Da die Schrift viel Platz braucht, umfasst z.B. ein Band aus der Harry-Potter-Reihe mehrere Aktenordner. Geübte Brailleschrift-Leser können etwa 100 Wörter in der Minute lesen. Zum Vergleich: Menschen ohne Sehbehinderung schaffen etwa 250 Wörter pro Minute.
Unsere blinden Schulkinder schreiben mit Punktschriftmaschinen. Diese verfügen über Tasten, die die einzelnen Punkte der Grundform in das Papier drücken. Möchte man einen Buchstaben schreiben, der in der Brailleschrift aus mehreren Punkten besteht, müssen alle entsprechenden Tasten gleichzeitig gedrückt werden.
Texte am Computer können mit Hilfe von Vorleseprogrammen vorgelesen werden. Mit einer sogenannten Braille-Zeile, einer schmalen Leiste unterhalb der Computer-Tastatur, kann Schrift zudem als fühlbare Brailleschrift dargestellt werden.