Die 1930er bis 1960er Jahre
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts (1930-1939) wurde unsere Sehschwachenschule in eine "Sehschonungsschule" umbenannt. Damals war die wissenschaftliche Meinung, man müsse das Auge vor Überbeanspruchung schonen, um die Sehkraft zu erhalten. Deshalb wurden die Klassenzimmer mit besonders guten Lichtverhältnissen im nach Süden gelegenen Flügel der Klosterschule in der Karlsstraße ausgewählt, später wurden auch die Beleuchtungen an jedem Arbeitstisch für den einzelnen Schüler eingerichtet. Großflächige Leuchttafeln sollten die Beleuchtungsverhältnisse verbessern. In den Herbst- und Wintermonaten wurden die Unterrichtszeiten wegen der schlechteren Lichtverhältnisse eingeschränkt.
1944 fiel der Standort an der Kreuzstraße den Bomben zum Opfer. Glücklicherweise waren keine Menschenleben zu beklagen, weil die Schüler zuvor mit ihren Lehrern nach Baden (in Süddeutschland) geschickt worden waren.
Aber leider verbrannten alle Akten, Unterlagen, Lehrmittel und auch die Schulchronik, so dass aus der Zeit von 1928 bis 1944 nichts übrig blieb.
Erst am 03.09.1953 wurde die Sehschonungsschule wieder neu eröffnet in der Kreuzschule in der Kreuzstraße. Der erste Schulleiter war Herr Schulte-Göcking.
Dieser Neuanfang war mit vielen teuren Anschaffungen verbunden:
Einzelanfertigung von Schülertischen, Deckenleuchten, Bereitstellen einer (!) Schreibmaschine mit Großschriftbuchstaben. Spezielle Bücher in Großdruck gab es nicht. Jedes Lese- oder Rechenbuch musste vom Lehrer handschriftlich oder mit der neuen Schreibmaschine geschrieben und kopiert werden.
Erst 1962 wurden weitere dieser Maschinen angeschafft als Folge der Einführung des Schreibmaschinenunterrichts für die Schüler der Klassen 5 bis 8, deren Leistungen in Deutsch mindestens befriedigend sein mussten. Schließlich war man zunehmend mehr bestrebt (neben dem Gedanken der Sehschonung) vor allem die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Normalsichtigen zu steigern.
Am 12.08.1968 zog unsere Schule in einen Altbau in die Liebigstraße 42 um, den sie sich zusammen mit 2 anderen Schulen teilen musste. Schon nach kurzer Zeit reichten die zur Verfügung gestellten Klassenräume nicht mehr aus. Das lag daran, dass am Ende der 60er Jahre die Schulbusbeförderung eingerichtet wurde (vorher kamen die Schüler entweder zu Fuß oder mit ihren Eltern mit öffentlichen Verkehrsmitteln) und immer mehr Sehbehinderte gezielt in anderen Schulen gesucht und gefunden wurden; so stieg die Schülerzahl auf 147. Sie kamen aus Dortmund und dem Umland.